02.08.2023
Die Bewertung einer Zeit ist grundsätzlich abhängig von den beteiligten Personen, Umständen und eigenen (Nicht-)Handlungen.
Soziologisch interessant, aber heute wohl kaum mehr vermeidbar, ist, dass gerade denen ehrliche Selbstreflektion gut täte, deren Mangel sie gerne anderen unterstellen.
Die Gründe hierfür sind mannigfaltig. Von Überforderung bei aktuellen familiären Verhältnissen, dem Wunsch nach "problemlosem" Mitlaufen des Kindes, dem sozialen Druck seinen Nachwuchs selbstverständlich bestmöglich betreuen zu können, dem Kind vertrauen und beschützen zu wollen, dem unbedingten Wunsch einen externen "Schuldigen" für Mängel zu finden usw.
Schade ist aber, dass man bei sich selbst zuallerletzt versucht zumindest (Teil-)Ursachen finden zu wollen.
Schuld sind immer die anderen ... die Lehrer, die Regierung, die Grünen, der Klimawandel, der Vollmond, der Nachbar, die Katzen, der Ehepartner, die Ausländer, die Juden, das Finanzamt, die Klassenkameradin, die Oma, die Promis, die Badener, die Kirche, die Zigarettenindustrie, im Zweifelsfall noch Bill Gates, Barbie, Aliens, die Templer und das globale, satanistische Gummiboot-Kartell ... :-)
2 Sprüche und 2 Zitate dazu:
- Wenn du mit dem Finger auf andere zeigst, zeigen drei auf dich
- Eigentlich bin ich ganz anders - nur komm ich so selten dazu
Friedrich Nietzsche: «Wer sich selber nicht mag, ist fortwährend bereit, sich dafür zu rächen.»
Am besten passt aber Sokrates:
"Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser."
Quelle: Google