Zentrum Jüdischer Musik
Zentrum Jüdischer Musik
Das Europäische Zentrum für Jüdische Musik (EZJM) in Hannover ist ein Institut der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH). Es widmet sich der Erforschung, Rekonstruktion, Dokumentation und Vermittlung jüdischer Musik in all ihren Erscheinungsformen, vom synagogalen Gesang über paraliturgische bis hin zu säkularen Musiktraditionen von Jüdinnen und Juden in verschiedenen kulturellen Kontexten und Epochen.
Gegründet wurde das EZJM 1988 von Andor Izsák in Zusammenarbeit mit der Universität Augsburg. 1992 erfolgte der Umzug nach Hannover, wo es der damaligen Hochschule für Musik und Theater angegliedert wurde. Nach dem schrittweisen Aufbau einer Sammlung von Schriften, Partituren und Tondokumenten, wie etwa historischen Schallplatten, konnte Izsák die Sammlungen mit einigen Synagogen-Orgeln erweitern, die vor den Zerstörungen durch die Nationalsozialisten gerettet werden konnten.
Seit 2015 wird das EZJM von Prof. Dr. Sarah M. Roß geleitet, die auf die Professur für Jüdische Musikstudien unter besonderer Berücksichtigung synagogaler Musik berufen wurde.
Das EZJM ist in der Villa Seligmann in Hannover untergebracht, die als Haus für die jüdische Musik dient. Die Villa Seligmann wurde am 17. Januar 2012 als Kulturort eröffnet und wird heute für die Dokumentation, Erforschung und Vermittlung jüdischer Musik genutzt.
Obwohl das EZJM kein traditionelles Musikschulangebot für Kinder bereitstellt, bietet es durch seine Forschungs- und Vermittlungsarbeit wertvolle Ressourcen und Veranstaltungen, die das Verständnis und die Wertschätzung jüdischer Musik fördern. Für spezifischen Musikunterricht für Kinder wäre es empfehlenswert, sich an lokale Musikschulen oder Bildungseinrichtungen zu wenden, die entsprechende Programme anbieten.