23.11.2020
Mein Sohn war nur 2 Jahre an der Paul-Gerhard-Schule in Holzwickede, eine Zeit in der ich dort nicht nur Vater, sondern auch Schulpflegschaftsvorsitzender war. Aufgrund eines Umzugs hat mein Sohn dann die Schule gewechselt, so dass ich jetzt einen guten Vergleich zwischen der PGS und anderen Grundschulen in ähnlicher Lage (A-Lage) ziehen kann. Leider erkennt man oft erst dann, was man tolles hatte, wenn man es nicht mehr hat.
Die Ausgangssituation der Schule ist nicht einfach. Sowohl das Raumangebot als auch die technische Ausstattung der Schule hat noch einige Lücken, aber ausschlaggebend ist was aus diesen Rahmenbedingungen gemacht wird – und das ist beeindruckend.
Der Rektor, brennt für seine Schule und seiner Idee einer Grundschule in unserem Bildungssystem. Er ist gefühlt immer in der Schule, und wenn nicht, dann arbeitet er von zu Hause an allem, was man von zu Hause aus machen kann. Dabei strahlt er jederzeit eine Begeisterung aus, die nicht nur auf die Lehrer*innen und das ganze Team, sondern auch auf die Eltern abfärbt. Im ersten Jahr hatte der Rektor mir einmal gesagt, dass Eltern in dieser Schule eine tragende Stütze bilden und mehr als nur ein Mitspracherecht haben. Das hielt ich damals noch für einen schönen Spruch, heute kann ich aber sagen, dass dieses Prinzip hier auch gelebt wird – bis hin zur Einbindung der Eltern in den Unterricht in Form von AGs. Ich werde auch den Weihnachtsmarktstand immer in schöner Erinnerung behalten.
Durch dieses Prinzip entsteht ein familiäres Verhältnis und man fühlt sich als Eltern immer willkommen an der Schule, was sich sicher auch positiv auf das Verhalten der Kinder auswirkt. Die Paul-Gerhard-Schule besteht eben nicht nur aus Lehrer*innen, Mitarbeiter*innen, Schüler*innen und Eltern, sondern ganz einfach aus der großen PGS-Familie.
Fördern wird hier sehr groß geschrieben und kein/e Schüler*in wird zurückgelassen. Die beiden Förderlehrer*innen an der Schule bekommen die Zeit sich um die Förderschüler*innen zu kümmern und so auch präventiv tätig zu werden. Das ist leider keine Selbstverständlichkeit, da viele Schulen den Förderlehrer*innen durch den Personalmangel in Grundschulen sogar Klassen übertragen. Selbst schwierigste Schüler*innen werden hier nicht einfach fallen gelassen, sondern zusammen mit den Eltern nach Möglichkeiten gesucht, die Situation zu verbessern. Dabei fallen die Lehrer*innen auch durch ihren herzlichen Umgang mit diesen Schüler*innen auf, was leider auch nicht selbstverständlich ist, da unser Schulsystem eigentlich eine größere Distanz zwischen Lehrer*in und Schüler*in vorsieht. Was dabei auch sehr hilfreich ist, ist die Tatsache, dass Eltern und Schüler*innen nicht durch veraltete, total unpädagogische Verwaltungsakte zusätzlich belastet werden.
Das gesamte Team der PGS hat sich von dem Enthusiasmus des Rektors anstecken lassen. Die Bereitschaft zu Überstunden ist beeindruckend und ich hatte oft ein schlechtes Gewissen, wenn ich mich spät nachmittags noch mit Lehrer*innen getroffen habe. Diese hohe Flexibilität hat es aber Eltern wesentlich erleichtert Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Ich hoffe, dass darunter die Familien der Lehrer*innen und anderen Mitarbeiter*innen nicht zu leiden haben. Ich würde es jedem einzelnen Lehrer und jeder Lehrerin dieser Schule gönnen, wenn sich das A13 für Grundschullehrer*innen endlich durchsetzt, niemand hat es mehr verdient als dieses Team.
Es braucht mehr Schulen wie die Paul-Gerhard-Schule und mehr solcher Rektoren, die die Notwendigkeit erkennen, dass sich auch Regelschulen verändern müssen. Der Rektor macht an der PGS alles, was in unserem 150 Jahre alten Schulsystem nötig ist, um dennoch modern und innovativ zu arbeiten. Diese Schule hat also ihre 5 Sterne verdient und ich kann allen Eltern, die die Möglichkeit dazu haben, nur empfehlen diese Schule zu wählen.
Quelle: Google