24.05.2022
125.000 Schüler*innen vertrauen der Schülerhilfe jährlich in über 1000 Standorten (vgl. Internetauftritt der Schülerhilfe). Mit wundervollen Adjektiven wirbt die Schülerhilfe, die wie auch Parship zur Oakley Capital Gruppe gehört (vgl. Handelsblatt, 08.10.2013), für ihre Dienste, die pro Jahr 63 Millionen Euro in die Kassen der ZGS-Bildungs-GmbH spülen (vgl. Die Presse, 16.05.2017).
Die 10.000 Nachhilfelehrer unterrichten die Schüler*innen dabei in einem sogenannten Einzelunterricht, der in kleineren Gruppen von lt. Homepage drei bis fünf Kindern stattfindet. Bei diesem Richtwert bleiben der Lehrkraft etwa 9-15 Minuten Aufmerksamkeit je Kind je Unterrichtsstunde. Laut Spiegel sitzen anstelle der beworbenen maximal fünf Kindern auch gern mal bis zu zehn Kinder (in Stadtlohn sind es aktuell 12 Kinder ) in einem Kurs (vgl. Spiegel 08.06.2009). Bei Fragen, Anmerkungen oder Problemen ist die Hotline von 7-21 Uhr besetzt, die von einem zentralen Callcenter aus betrieben wird.
"Qualifizierte Nachhilfelehrer" - ein Argument, das sicherlich bei vielen Eltern zieht. Mit qualifiziert meint die Schülerhilfe hierbei, dass die Lehrer auch mal Schüler waren. Welches Fach sie in der Schule hatten und was unterrichtet wird ist dabei irrelevant. Als ehemaliger Schüler, der statt französisch Latein gewählt hat, unterrichtet man als Nachhilfelehrer doch gern französisch. Während elf andere Schüler*innen Aufmerksamkeit haben wollen.
Im eigentlichen Standort der Schülerhilfe ist das Büro nachmittags für einige Stunden besetzt.
„Eine Unterrichtsstunde schon ab 8,06 Euro“ Hiermit wirbt die Schülerhilfe. Bei einer verbindlichen Vertragslaufzeit von 24 Monaten mit einem wöchentlichen Umfang von vier Unterrichtsstunden zu je 45min ist dieser niedrige Preis tatsächlich erreichbar. Hierbei müssen neben den Lohnkosten für die Lehrkräfte, die, wie öffentlich im Internet nachzulesen ist, auf Honorarbasis zum Mindestlohn angestellt sind und sich damit selbst versichern müssen (vgl. Stellenausschreibungen der Bundesagentur für Arbeit), weitere Kosten für Miete, Material, Verwaltung oder Werbung berücksichtigt werden. Positiv am Finanziellen ist jedoch anzumerken, dass die Kosten für den Nachhilfeunterricht durch das „Bildung und Teilhabe“-Programm vom Amt übernommen werden können.
Abschließend lässt sich aber festhalten, dass das Versprechen, laut dem 84 Prozent der Schüler*innen nach sechs Monate im Schnitt um eine Note besser als vor der Schülerhilfe sind, stimmt. Ob es nun daran liegt, dass die qualifizierten Nachhilfelehrer bei günstigen Preisen im Einzelunterricht in kleinen Gruppen von drei bis fünf Schülern unterrichtet werden oder die Lernenden durch die Atmosphäre 90min arbeiten sei dahingestellt.
Quelle: Google