23.10.2024
"Überleben ist ein Privileg, das verpflichtet. Ich habe mich immer wieder gefragt, was ich für die tun kann, die nicht überlebt haben."
(Simon Wiesenthal)
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Die Authentizität des NS-Dokumentationszentrums, welches sich in dem Gebäude (dem sogenannten EL-DE-Haus) befindet, das von Dezember 1935 bis März 1945 Sitz der Kölner Gestapo war, ist es, die in mir ein unendlich großes Grauen sowie Schaudern hervorrief.
Die zehn Zellen des hauseigenen Gestapo-Gefängnisses sind noch im Original erhalten, und man kann Hunderte von Zeichnungen oder Inschriften der ehemaligen Insassen (überwiegend russische Zwangsarbeiter) erkennen, welche Leid, Trauer, Verzweiflung, aber auch Hoffnung zum Ausdruck bringen.
Nicht selten wurde sogar mit Fingernägeln oder Schrauben etwas in die Zellwände gekratzt.
Durch das Fenster eines recht dunklen Raumes, in welchem die Namen, Lebensdaten sowie der Ort der Hinrichtung von Opfern des NS-Regimes im damaligen Gau Köln-Aachen vorgelesen werden, blickt man auf den Innenhof, in welchem mehr als 400 Menschen erhängt worden sind.
Unterhalb des Gefängnisses befindet sich ein Luftschutzbunker, der bezeichnender- sowie perverserweise einzig und allein der Gestapo vorbehalten war.
Allerdings wurden hier auch Inhaftierte gefoltert, zumal ihre Schreie so am wenigsten nach außen drangen.
Darüber hinaus wird im NS-Dokumentationszentrum extrem viel an Materialien zu den Schrecken des Nationalsozialismus, insbesondere in der Stadt Köln, zur Verfügung gestellt.
Die Machtübernahme, die Gleichschaltung, die Vereinnahmung der Jugend, die Verfolgung von Juden, Sinti und Roma sowie Andersdenkenden, der Zweite Weltkrieg, Zwangsarbeit sowie das Kriegsende sind dabei zentrale Themen.
Der lokale Bezug ist selbstredend auch ein Aspekt, der den Horror näher rücken lässt; um einiges näher, als wenn man beispielsweise ein Buch über die Schreckensherrschaft liest.
Was die Sonderausstellung "Kritik im Nationalsozialismus. Kölner Fälle 1934-1944" betrifft, so war ich allerdings etwas enttäuscht.
Ich hätte erwartet, dass Personen, welche Widerstand geleistet haben, besonders herausgestellt werden, wie dies in der Düsseldorfer Mahn- und Gedenkstätte am Beispiel eines Pastoren gemacht wird, der seinem Sohn strikt den Eintritt in die Hitlerjugend verbot.
Meines Erachtens sind die nachzulesenden Fälle in den 60 Akten so aufwendig gestaltet, dass man sie mehrere Tage lang studieren müsste, was sogar für mich, die ich mich mit der Geschichte des deutschen Nationalsozialismus relativ gut auskenne, im Rahmen eines Besuches von etwa zweieinhalb Stunden
eine Überforderung darstellt.
Quelle: Google
10.04.2024
Es war ein wirklich schönes Erlebnis. Wir haben keine Audioguide genommen, weil wir italienische Freunde mit uns hatten und ist das nicht in unserer Sprache gab, jedoch konnten wir alle folgen und waren sehr interessiert an der historischen Bedeutung des Gebäudes. Man konnte viele neue Perspektiven und Hinsichten des zweiten Weltkriegs erforschen, die man noch nicht kannte. Im Großen und Ganzen sehr faszinierend und weit umfassend, was das Archiv und die Aktivitäten angeht.
Quelle: Google